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24. März 2022

FMH-Ärztestatistik 2021

Auslandabhängigkeit nimmt zu

Das Durchschnittsalter der in der Schweiz tätigen Ärzt:innen ist 2021 gestiegen und die Abhängigkeit vom Ausland nimmt weiter zu. Dies geht aus der FMH-Ärztestatistik 2021 hervor.

Im Jahr 2021 waren 39 222 Ärzt:innen in der Schweiz tätig, 1,9 Prozent mehr als 2020. Dieser Anstieg ist v. a. auf die Zunahme der Anzahl Ärztinnen (+694) zurückzuführen, deren Anteil auf 44,9 Prozent angestiegen ist. Der Anteil der Ärzt:innen mit einem ausländischen Diplom beträgt nun 38,4 Prozent, das ist 1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Einer von vier Ärzt:innen ist 60 Jahre oder älter

Das Durchschnittsalter der Ärzt:innen liegt 2021 bei 50 Jahren. Einer von zwei praktizierenden Ärzt:innen ist 50 Jahre oder älter und ein Viertel ist 60 Jahre oder älter. Im ambulanten Bereich betrug der Anteil der Ärzt:innen mit einem ausländischen Arztdiplom 36,4 Prozent gegenüber 40,7 Prozent im Spitalbereich. Die meisten Ärzt:innen mit einem ausländischen Diplom kommen aus Deutschland (51,8 Prozent), Italien (9,2 Prozent), Frankreich (7,2 Prozent) und Österreich (6 Prozent).

Die Abhängigkeit vom Ausland dürfte weiter zunehmen. 1118 Ärzt:innen haben 2021 ihr eidgenössisches Diplom erhalten. Im gleichen Jahr erkannte die Medizinalberufekommission (MEBEKO) 2736 ausländische Arztdiplome an. Bei den Facharzttiteln standen 1666 eidgenössische Facharzttitel 1316 durch die MEBEKO anerkannten ausländischen Facharzttiteln gegenüber.

Weniger Grundversorger

Die Allgemeine Innere Medizin ist in der berufstätigen Ärzteschaft das am häufigsten vertretene Fachgebiet (21,5 Prozent). An zweiter Stelle liegt die Psychiatrie und Psychotherapie (10,0 Prozent), gefolgt von der Kinder- und Jugendmedizin mit 5,3 Prozent sowie der Gynäkologie und Geburtshilfe (5,1 Prozent). Ordnet man diese Fachrichtungen gemeinsam der Grundversorgung zu, so muss man feststellen, dass der Anteil dieser Fachrichtungen auf die gesamte Schweiz gesehen seit 2013 rückläufig ist. Den höchsten Frauenanteil verzeichnen die Fachrichtungen Kinder- und Jugendmedizin (66,8 Prozent), Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (66,4 Prozent) sowie die Gynäkologie und Geburtshilfe (65,8 Prozent). Die Männer sind im Vergleich zu den Frauen in den chirurgischen Fachgebieten häufiger vertreten (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie; 92,3 Prozent; Thoraxchirurgie: 90,9 Prozent; Orthopädische Chirurgie: 86,6 Prozent).

Frauenanteil in den Spitälern

Im Spitalsektor nimmt der Frauenanteil mit steigender Hierarchiestufe deutlich ab. Überwiegt der Anteil der Ärztinnen bei den Assistenzärzt:innen noch mit 59,5 Prozent, so beträgt er auf Oberarztstufe noch 49,8 Prozent, bei der leitenden Ärzteschaft noch 29,5 Prozent und auf Chefarztebene noch 15,3 Prozent. Ein Grund dafür stellt der tiefere Frauenanteil in den höheren Altersgruppen dar, die in den Kader- und Chefarztpositionen übervertreten sind. Um die Versorgung mit qualifizierten Fachkräften sicherzustellen, müssen zukünftig die Nachwuchsärztinnen auch in diesen Positionen stärker vertreten sein, meint die FMH.

Beitragsbild: H+ Archiv

   

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