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14. Juni 2022

FOCUS AMBULANTE FINANZIERUNG

Lindenhofgruppe

Eine ambulante Erfolgsgeschichte

Das Ambulante Operationszentrum am Lindenhofspital ist ein Erfolgsmodell. Mit Anpassungen der finanziellen Rahmenbedingungen sollen diese Erfolge in die Zukunft geführt werden.
Competence Guido Speck

Autor

Guido Speck

CEO Lindenhofgruppe

guido.speck@lindenhofgruppe.ch

Im März 2020 hat das Ambulante Operationszentrum am Lindenhofspital den Betrieb aufgenommen – zwei Wochen vor dem pandemiebedingten Lockdown. Die räumliche und organisatorische Trennung der Patientenflüsse bei ambulanten und stationären Eingriffen hat sich ausbezahlt. Patient:innen und Mitarbeitende sind überdurchschnittlich zufrieden. Die Nachfrage ist rasch gestiegen und bereits 2021 erbrachte das Zentrum seine ambulanten Leistungen kostendeckend – mit einem Umsatz von 3,9 Millionen Franken. In den ersten beiden Jahren wurden über 3500 Patient:innen operiert.

Das starke Wachstum des Ambulanten Operations­zentrums führte zu temporären Engpässen in der bestehenden Infrastruktur. (Foto: Lindenhofgruppe)

Konsequente Ausrichtung

Die Abläufe wurden konsequent auf die Anforderungen ambulanter Eingriffe ausgerichtet und die Infra­struktur entsprechend adaptiert. Die räumliche Anbindung an das Lindenhofspital ermöglicht zudem kurze Wege sowie ein Backup bei Komplikationen. Die Infrastruktur und die Nutzung des Ambulanten Operationszentrums stehen sowohl der Belegärztschaft der Lindenhofgruppe als auch Chirurg:innen ausser­halb der Lindenhofgruppe zur Verfügung.

Die Herausforderungen

Das starke Wachstum des Ambulanten Operations­zentrums führte zu temporären Engpässen in der bestehenden Infrastruktur. Der Ausbau der Infrastruktur verdeutlicht ein generell aktuelles Thema: den Mangel an Fachkräften, der immer mehr in den Fokus rückt. Besonderes im ambulanten Bereich sind Mitarbeitende zusätzlich gefordert: es muss sehr exakt und effizient gearbeitet werden, um wirtschaftlich rentable Eingriffe zu erreichen.

Die räumliche Anbindung des Ambulanten Operationszentrums an das Lindenhofspital ermöglicht kurze Wege sowie ein Backup bei Komplikationen.

Mögliche Lösungen für die künftige Finanzierung

Die Erfolgsgeschichte schreitet voran – vor dem Hintergrund der politisch gewollten Ambulantisierung bei einer Tarifstruktur, welche die medizinische Ent­wicklung ungenügend abbildet – umso erstaunlicher. Es fehlen tarifarische Optionen, welche die Durchlässigkeit ambulanter und stationärer Behandlungen ermöglichen und so eine gleiche Basis für die Vergütung beider Bereiche sicherstellen. Positive Entwicklungen im Sinne einer einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen (EFAS) sowie vereinfachte Strukturen – weg von Einzelleistungen hin zu pauschalierten Modellen – sind weiter zu forcieren. Sie führen zu einer sachgerechten Vergütung, die künftig v. a. auch ärztliche Weiterbildungen besser würdigt.

Beitragsbild: Empfang Ambulantes Operationszentrum am Lindenhofspital (Foto: Lindenhofgruppe)

   

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