Der IHS mit seiner Fachgruppe Energie, Klima und Nachhaltigkeit hat am 15. November 2022 im Schweizer Paraplegiker-Zentrum ein Round Table zum Thema Nachhaltigkeit organisiert. Informative Referate haben aufgezeigt, dass das Thema in den Schweizer Führungsetagen längst angekommen ist und zu einem modernen Klinikbetrieb gehört.
Das Keynote-Referat hat Reto Knutti, Klimaforscher und Professor an der ETH Zürich, bestritten. Er hat eindrücklich aufgezeigt, warum Klimaschutz unausweichlich ist und die Ressourcen schonend genutzt werden müssen. «Warum sich Nachhaltigkeit für Schweizer Spitäler lohnt» ist eine Publikation von PwC-Schweiz, die Mitautor Paul Sailer vorgestellt hat. Das Nationalfonds-Projekt Green Hospital und die Ergebnisse daraus hat Regula Keller von der ZHAW erörtert. Wie Nachhaltigkeitsprojekte entstehen und an Universitätsspitälern umgesetzt werden, haben Christian Abshagen vom Universitätsspital Basel sowie Nina Tammler von der Insel Gruppe Bern erklärt.
In der anschliessenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Urs-Peter Menti von der Hochschule Luzern haben sich die Expert:innen mit den Spitalvertretenden ausgetauscht und dabei das Publikum miteinbezogen. Es herrschte Einigkeit, dass kein Weg am Klimaschutz vorbeiführt; das sind wir der nächsten Generation schuldig. Die Ausführungen der Referent:innen haben zudem deutlich aufgezeigt, dass die Nachhaltigkeit in den drei Ausprägungen ökologisch, wirtschaftlich und sozial einen festen Platz im Gesundheitswesen gefunden hat und sich in allen Handlungsfeldern etabliert hat.
Urs Vogel von Amstein+Walthert und Mitglied der IHS-Fachgruppe stellte den Anwesenden das Produkt einer Analyse zum Reifegrad der Nachhaltigkeit mit Fokus «Netto-Null» vor. Kliniken kennen damit ihre eigene Situation und bekommen eine qualitative und quantitative Bewertung ihrer Daten und Unterlagen. Daraus können relevante Massnahmen abgeleitet werden. Die teilnehmenden Häuser stellen ihrerseits Daten und Unterlagen bereit, soweit vorhanden und zeigen die bisherigen Nachhaltigkeitsanstrengungen und Zielsetzungen auf. Der Energie- und Ressourcenverbrauch, die Bautätigkeit sowie die Entwicklungsperspektiven werden ebenfalls bewertet. Dabei dürfen Lücken vorhanden sein und hemmen die Analyse nicht wesentlich. Die Arbeit basiert auf dem GRI-Standard und damit besteht eine Basis für die Messbarkeit und den Benchmark mit anderen Kliniken und Institutionen. Die Analyse erfolgt innert fünf Arbeitstagen, darin eingeschlossen sind drei halbtägige Besprechungen mit einer fachberatenden Person. Am Schluss liegt ein aussagekräftiger Bericht vor.
Das Bundesamt für Energie und der SIA unterstützen die Analyse finanziell, Kliniken tragen einen Kostenanteil. Unterlagen zum Angebot des IHS können per E-Mail bestellt werden. Hier finden Sie alle Referate des Round Table sowie der Kontakt zur Fachgruppe.
René Künzli
Leiter Dienste im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil,
Leiter der IHS Fachgruppe Energie, Klima und Nachhaltigkeit,
rene.kuenzli@paraplegie.ch
Beitragsbild: www.canvas.ch (Ithink sky)