In der fünften schweizweiten Zufriedenheitsmessung des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) bewerteten die erwachsenen Patient:innen, die zwischen dem 1. April und dem 30. Juni 2022 aus der stationären Psychiatrie austraten, verschiedene Aspekte ihres Aufenthalts. Insgesamt 7791 Fragebogen aus 94 Kliniken flossen in die Auswertung ein. Die Rücklaufquote war höher als in den vorangehenden Befragungen.
Die Patient:innen gaben den Psychiatriekliniken erneut sehr gute Noten. Knapp die Hälfte der Befragten vergab bei fünf der sechs Fragen die maximale Bewertung von 5 Punkten. Die Frage «Hatten Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen?» erhielt die höchste Punktzahl (4,4 Punkte). Sehr gut benotet wurde auch die Verständlichkeit der Antworten (4,3 Punkte). Für die Vorbereitung des Klinikaustritts vergaben die Patient:innen 4,2 Punkte, für den Einbezug in den Behandlungsplan 4,1 Punkte und für die Informationen zu den Medikamenten während des Aufenthalts 4,0 Punkte. Die Qualität der Behandlung erzielte 3,9 Punkte.
Die niedrigsten Zufriedenheitswerte (1 oder 2 Punkte) haben nur wenige Umfrageteilnehmende angekreuzt. Diese Bewertungen gelten als problematische Antworten und geben den Kliniken Anhaltspunkte für mögliche Verbesserungen.
Am meisten problematische Antworten gab es bei den Informationen zu den Medikamenten während des Aufenthalts (11,7%), gefolgt vom Einbezug in den Behandlungsplan (7,8%) und von der Vorbereitung des Austritts (6,4%). Weniger problematische Antworten erhielten die Qualität der Behandlung (4,7%), die Verständlichkeit der Antworten (2,8%) und die Möglichkeit, Fragen zu stellen (2,3%).
Beitragsbild: Patientin mit Ballon im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts (Foto: Universitäre Psychiatrische Dienste Bern).