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4. April 2023

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Ingenieur Hospital Schweiz (IHS)

Building Information (BIM) im Gesundheitswesen

Building Information Modelling (BIM) nimmt in der Planung, Erstellung und im Betrieb von Spitalbauten eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Leider nutzen noch nicht alle Planungsbüros diese Methode.

Building Information Modelling (BIM) als Methode zur vernetzten Planung und Erstellung von Spitalinfrastrukturen wird in der Schweiz immer öfter eingesetzt. Auftraggebende im Spitalbereich, insbesondere die grossen Spitäler, fordern von den Planer:innen zunehmend die Anwendung von BIM. BIM ist eine Planungsmethode, die sich nicht mit den Planungsphasen der SIA deckt.

Die vielen Vorteile der BIM-Methode liegen in einer effizienteren, qualitativ besseren und fehlerreduzierten Planung sowie einer genaueren Ausschreibung. Planende müssen dabei berücksichtigen, dass nach SIA erst in späteren Projektphasen verlangte Planungsschritte bei der Umsetzung der BIM Methode vorgezogen werden. Dies bedingt gegebenenfalls eine Verschiebung von Honoraranteilen einer späteren SIA-Phase in eine frühere Planungsphase.

Wenn ein aktuelles Model des Gebäudes zur Verfügung steht, können Planer:innen mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden die Überseinstimmung der Ausführung mit dem Planungsmodell per Software prüfen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der BIM-Methode ist, dass Planende die Ausführung auf der Baustelle überwachen. Wenn ein aktuelles Model des Gebäudes zur Verfügung steht, können Planer:innen mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden, wie beispielsweise scannen auf der Baustelle, die Übereinstimmung der Ausführung mit dem Planungsmodel per Software prüfen. Sie können so Abweichungen frühzeitig feststellen, visualisieren und kurzfristig korrigieren. Wenn solche Abweichungen, wie heute üblich, erst zufällig bei der Montage von nachfolgenden Gewerken bemerkt werden, führt dies unweigerlich zu Zeitverzug und provisorischen Nachbesserungen, die oft mit einem Kompromiss für die Auftraggebenden enden. Die Revisionspläne stimmen dann ggf. auch nicht mit dem sogenannten «as built»-Modell überein.

Ist die Aufhängung aller Gewerke in einem Modell geplant, können Planer:innen alle Kollisionen schon im Planungsstadium automatisch entdecken und korrigieren.

Ein gravierendes Problem stellt nach wie vor die Aufhängungsplanung dar. Heute sollten Planer:innen grundsätzlich eine koordinierte Aufhängungsplanung durchführen. Dafür bietet sich BIM geradezu an. Ist die Aufhängung aller Gewerke in einem Modell geplant, können Planer:innen alle Kollisionen schon im Planungsstadium automatisch entdecken und korrigieren. Während der Installation müssen alle Gewerke von den Ausführenden gemäss der Planung 1:1 umgesetzt werden. Die Installation kann dann wiederum mit Scannen geprüft und Abweichungen korrigiert werden. Leider ist es heute noch weit verbreitet, dass jedes Gewerk seine eigene Aufhängungsplanung durchführt. Teilweise wird die Aufhängungsplanung auch auf die Unternehmer:innen abgewälzt, die ihre Werkplanung machen. Das Ergebnis ist problematisch. Auf der Baustelle hat dann immer das erste Gewerk, das montiert, den Joker gezogen. Nachfolgende Gewerke müssen dann letztlich ihre Aufhängung den vorangehenden Gewerken anpassen.

Ist die Aufhängung aller Gewerke in einem Modell geplant, können Planer:innen alle Kollisionen schon im Planungsstadium automatisch entdecken und korrigieren.

Die hier geschilderten Probleme entstehen demnach dadurch, dass die Planer:innen zu sehr nach SIA denken und noch nicht bereit sind, den digitalen Fortschritt in der Planung, der die BIM-Methode bietet, zu akzeptieren und umzusetzen.

Michael Schuler
Leiter Engineering, Universitätsspital Basel,
Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit IHS,
michael.schuler@ihs.ch

Beitragsbild: Danist Soh auf Unsplash.com

   

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