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12. Dezember 2022

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Swiss Nurse Leaders (SNL)

«CNO Baromètre – Barometer 2022

Das Barometer der Pflegedirektionen (CNO) der SNL fokussiert auf die Arbeit der Pflegekräfte und zeigt auf, dass es koordinierte Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen braucht.

Das Pflegekader steht an vorderster Front und beobachtet und evaluiert die aktuelle Arbeitssituation der Pflegeteams laufend. Kaderpersonen in der Pflege sind wichtige Akteur:innen, um die Kontinuität der Tätigkeit zu gewährleisten und die Stabilität der Teams zu garantieren. Die aktuellen Herausforderungen zeigen die Komplexität der Aufgaben im Bereich Management und Leadership von Führungskräften in der Pflege auf.

Nach dem Vorbild des CEO-Barometers von PwC haben wir den Mitgliedern der SNL das CNO-Barometer vorgeschlagen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden an der Umfrage (N=150) kommt aus der Akutpflege (44%). 21% spiegeln die Langzeitpflege, 12% die Psychiatrie, 9% die Spitex und ebenfalls 9% die Rehabilitation wider. Bei 40% der Teilnehmenden liegt die Anzahl der Pflegenden zwischen 101 und 500.

Das Barometer hat folgendes aufgezeigt: Im letzten Jahr (Juni 2021 bis Juni 2022):

  • hatten 87% der CNOs Mühe, offene Stellen zu besetzten. Dies führte zu Lücken im Stellenplan in Form einer Unterbesetzung, einer Bettenschliessung und/oder auch zu Überstunden. 9 von 10 (89%) CNOs geben an, dass ihre Mitarbeitenden Überstunden leisten mussten, um den Grundbetrieb aufrechtzuerhalten.
  • Bei 53% hat die Fluktuation des Personals zugenommen und die Situation hat sich 2022 verschlechtert. 13 Institutionen berichten über eine Personalfluktuation von mehr als 20%. 65% der Teilnehmenden gab an, dass die Fluktuation bei den Pflegefachpersonen am problematischsten war, 13% nannten die FAGE und 8% die Pflegekader.
  • Die Teilnehmenden geben für das Jahr 2021 insgesamt 142 531 Absenz-Tage an. Dies entspricht etwa 647 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Diese Zahl ist für 2022 noch höher, sie entspricht einem Äquivalent von 779 VZÄ, die nicht besetzt sind oder aufgrund von Krankheit ersetzt werden müssen.
  • Die Auswirkungen der oben beschriebenen Problematiken sind hoch aktuell und werden sich auch langfristig bemerkbar machen. Wir beobachten auch eine Verschiebung hin zur Temporär-Arbeit. 60% der CNOs geben an, dass die Temporär-Einsätze im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben. Diese Art von Arbeit bietet Flexibilität für die Pflegefachkraft, wird aber von den Institutionen selten geschätzt.
  • Unser Barometer ist eine Premiere und sicherlich in einigen Punkten noch verbesserungsfähig. Eine interessante Stichprobe von Pflegedirektionen hat geantwortet, aber es bleibt eine Stichprobe. Wir werden 2023 erneut ein CNO-Barometer durchführen und arbeiten bereits mit unseren Partnern daran.

Einige Regionen sind stärker betroffen von von den oben beschriebenen Problematiken als andere.

Dr. Mario Desmedt
Directeur des soins & mtt, Fondation Asile des Aveugles,
Lausanne, mario.desmedt@swissnurseleaders.ch

Daniela Bieri
Pflegedirektorin, Merian Iselin, Basel, daniela.bieri@swissnurseleaders.ch

Beitragsbild: Eine Pflegefachfrau bei der Arbeit (Foto: Stadtspital Zürich).

   

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