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11. Oktober 2022

Universität Bern und Inselspital, Universitätsspital Bern

Entdeckung neuer Krebstherapien in der «Dunklen Materie» des Genoms

Berner Forschende haben eine Screening-Methode entwickelt, die dazu geeignet ist, in der sogenannten «Dunklen Materie» des Genoms neue Angriffspunkte für die Behandlung von Krebs zu entdecken.

Die Berner Forschenden wendeten ihre Methode auf den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) an, dem tödlichsten Krebs, für den dringend wirksame Therapien gesucht werden. Sie konnten zeigen, dass die Hemmung identifizierter Angriffspunkte in der sogenannten «Dunklen Materie» des Genoms das Krebswachstum stark verlangsamen kann, und ihre Methode ist auf andere Krebsarten übertragbar.

«Dunkle Materie» des menschlichen Genoms

In der so genannten «Dunklen Materie» unseres Genoms existieren in grosser Anzahl LncRNAs. Es handelt sich dabei um «nicht-protein-kodierende DNA», die den grössten Teil unseres Genoms ausmacht. Das menschliche Genom enthält etwa 20 000 «klassische» protein-kodierende Gene sowie über 100 000 lncRNAs. Von 99 Prozent der lncRNAs ist die biologische Funktion nicht bekannt.

Im Hinblick auf die zukünftige Behandlung von Patient:innen setzen die Forschenden ihre Bemühungen in verschiedenen vorklinischen Krebsmodellen fort und prüfen eine Zusammenarbeit mit bestehenden Unternehmen oder die Gründung eines eigenen Startups.

Roberta Esposito, Co-Erstautorin und Postdoc an der Universität Bern, sagt zur Anwendung bei anderen Krebsarten: «Wie ein Teleskop, das relativ einfach neu positioniert werden kann, um einen anderen Teil des Weltraums zu untersuchen, sollte sich unser Ansatz leicht anpassen lassen, um neue, potenzielle Behandlungsarten für andere Krebstypen zu entdecken.»

Dr. Esposito wird das «Teleskop» nun einsetzen, um neue Angriffspunkte für Darmkrebs zu identifizieren. Zu diesem Zweck hat sie von der Medizinischen Fakultät der Universität Bern eine Finanzierung erhalten, die von der Béactrice Ederer-Weber-Stiftung gestiftet wurde.

Beitragsbild: Gerd Altmann auf Pixabay

   

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