Verglichen mit 2020 haben in der Schweiz gemäss OdaSanté – Nationale Dach-Organisation der Arbeitswelt Gesundheit im Jahr 2021 mehr Personen die Ausbildung zur Fachfrau respektive zum Fachmann Gesundheit (FaGe) angetreten. Insgesamt befinden sich seit Sommer 2021 5058 angehende FaGe im ersten Ausbildungsjahr, 2020 waren es 4974. Bei den diplomierten Pflegefachpersonen HF ist ein Zuwachs bei den Eintritten von 2514 im 2020 auf 2742 im 2021 zu verzeichnen, beim BSc in Pflege von 1289 auf 1466. Im Aufwind sind auch die Bereiche Operationstechnik und biomedizinische Analytik.
«Während der Pandemie bildeten die Institutionen weiterhin qualifiziertes Personal aus und konnten teilweise sogar neue Lehrstellen oder Praktikumsplätze anbieten. Sie haben vorausschauend gehandelt, weil sie wissen, wie wichtig es ist, sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung einzusetzen», erklärt Urs Sieber, Generalsekretär der OdASanté.
Schweizweit fanden 2021 insgesamt 10’434 Personen den Weg zu einer Ausbildung im Pflegebereich. Berücksichtigt sind hier: Assistent-in Gesundheit und Soziales EBA, Fachmann/frau Gesundheit EFZ, dipl. Pflegefachfrau/mann HF und BSc in Pflege FH. Stufenübergreifend dürfte von einem Zuwachs von fünf Prozent die Rede sein. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Pandemie die Wahrnehmung der Pflegeberufe begünstigte.
Im Pflegebereich war bereits in den vorausgehenden Jahren eine stetige Zunahme zu beobachten. Waren es 2015 bei den diplomierten Pflegefachpersonen HF noch 2163 Eintritte, sind es 2021 2742. Bei den FaGe beträgt die Zunahme 21,6 Prozent, von 4160 im Jahr 2015 auf 5058 im Jahr 2021. Auch die Ausbildungen zur Assistentin respektive zum Assistenten Gesundheit und Soziales EBA sowie zur Medizinproduktetechnologin respektive zum Medizinproduktetechnologen EFZ finden Zuspruch.
Bemerkenswert ist des Weiteren die Entwicklung bei den medizinisch-technischen Berufen, insbesondere im Bereich der Operationstechnik und der biomedizinischen Analytik. Verglichen mit 2020 beträgt hier die Zunahme 24 respektive 18 Prozent.
Urs Sieber: «Es bleibt wichtig, die Zahl der Ausbildungsplätze weiter zu erhöhen und die Mitarbeitenden auf allen Stufen aktiv zu fördern, zum Beispiel mit Weiterbildungen auf Tertiärstufe im Bereich der Höheren Fachschulen oder der Eidgenössischen Prüfungen.» Von letzteren gibt es seit 2021 insgesamt acht neue, etwa die Höheren Fachprüfungen in Onkologiepflege, Nephrologiepflege oder Diabetesfachberatung (www.epsante.ch). Doch neben diesem quantitativen gilt es auch den qualitativen Aspekt nicht ausser Acht zu lassen. «Pro Ausbildungsplatz braucht es eine gute Betreuung und solide Strukturen. Beides muss gewährleistet sein.»
Die Datenquellen der hier erwähnten Daten sind das Bundesamt für Statistik (BFS), der Verband Bildungszentren Gesundheit Schweiz (BGS), sowie EPSanté, Dienstleisterin und Kompetenzzentrum für die Organisation und Durchführung von eidgenössischen Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen im Gesundheitsbereich.
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