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5. April 2022

Background

Rehaklinik Bellikon

Gleichberechtigung in der Information

Intelligente Kommunikationsprogramme ermöglichen Informationsgleichheit unter ­den Mitarbeitenden, die vermehrt zu Botschafter:innen des eigenen Betriebs werden.
Competence Thomas Pohle

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Thomas Pohle

Marketing Manager, Beekeeper

thomas.pohle@beekeeper.io

Die Rehaklinik Bellikon, die zur Suva gehört, hat 2021 ihre digitale Kommunikation mit einer Mitarbeitenden-App (MA-App) ergänzt. Diese ermöglicht Gleichberechtigung für alle Berufsgruppen innerhalb der Klinik: Beim Informationsaustausch, bei der Kommunikation und der Feedbackkultur. Das wiederum zahlt sich positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und ihre entsprechenden Funktionen aus.

Informationsgleichheit in der Kommunikation

«Gleichberechtigung soll zwischen allen Mitarbeitenden herrschen, egal welcher Berufsgruppe, Hierarchie, Nationalität, welchem Geschlecht und Alter sie angehören», meint Burga Martinelli, Leiterin Marketing und Kommunikation und Mitglied Stab CEO der Rehaklinik Bellikon. Ein Faktor, um Gleichberechtigung in einem Spital zu leben, sei die Informationsgleichheit in der Kommunikation – nicht nur Top-down, sondern auch Buttom-up. «Mit der digitalen Mitarbeitenden-Kommunikation via MA-App stärken wir nicht nur unsere Teams, sondern auch die Informationsgleichberechtigung», so Martinelli.

Gut informierte Mitarbeitende performen besser

Der CEO der Rehaklinik Bellikon, Dr. Gianni R. Rossi, hat die digitale Mitarbeitenden-Kommunikation vorangetrieben und das Projekt sowie das Projektteam bei der Umsetzung bei allen Entscheiden unterstützt. «Nur eine gut informierte Gesamtorganisation kann performen. Mitarbeitende, die zeitnah im Bilde sind, stellen auch einen Wettbewerbsvorteil dar. Mit der MA-App sind nun alle Mitarbeitenden gleichberechtigt informiert», betont Dr. Rossi. Viele Praktikant:innen, Aushilfen oder Freiwillige der Rehaklinik Bellikon haben keine geschäftliche E-Mail-Adresse und teilen sich ­einen Büroarbeitsplatz. Dadurch war früher der Zugang zu aktuellen und relevanten Informationen erschwert. Fast alle aber haben ein Smartphone. Dieser Umstand veranlasste die Klinik im März 2021, eine MA-App einzuführen. «Die Pandemie hat unseren Entscheid für die Einführung beschleunigt. Aber die digitale Mitarbeitenden-­Kommunikation war strategisch bereits vorher beschlossene Sache», so Martinelli.

Mit einer Mitarbeitenden-App will die Rehaklinik Bellikon Informationsgleichheit ermöglichen.

Intuitiv muss sie sein

Auch alle im IDEM-Freiwilligendienst Mitarbeitenden, die Praktikant:innen sowie Student:innen haben nun Zugang zur MA-App und können diese ebenfalls nutzen. Dadurch haben alle gleichermassen die Möglichkeit, sich zu informieren oder auf einem der Kommunikationskanäle ihre Meinung, Kritik, Inputs oder Wertschätzung kundzutun. Wer nun denkt, dass die Einführung von Apps wiederum nur der technikaffinen und jungen Generation zugutekommt, täuscht sich. Denn gerade intuitive Kommunikations- und Koordinations-Apps werden genauso gerne von der älteren Belegschaft oder Arbeitskräften mit Migrationshintergrund genutzt, da die App über rund 22 Spracheinstellungen verfügt.

Beekeeper CEO Cris Grossmann, dessen Team gemeinsam mit Burga Martinellis Team die MA-App implementieren durfte, hat jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von anwenderfreundlichen Apps, die tatsächlich auch genutzt werden. Er sagt: «Wenn ein digitales Tool zu komplex ist oder zu viel will, nutzen es weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmende. Keep it simple und modular, sodass genau nur die Funktionen genutzt werden können, die eine Firma oder eben ein Spital braucht.» Dass die App im Hintergrund durchaus komplexe Strukturen aufweist, unter anderem damit sie mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konform ist, müsse die Nutzenden nicht interessieren.

Mitarbeitenden-Apps werden nur genutzt, wenn sie intuitiv sind und in die Informationen in der bevorzugten Sprache zur Verfügung stehen.
(Foto: Rehaklinik Bellikon)

Beschränkte Nutzungsmöglichkeiten

Der Datenschutz ist gerade im Klinikumfeld ein wichtiger Punkt. Noch immer dürfen bundesnahe Betriebe ihre Daten nicht in der Cloud speichern und müssen auf eigene Server zurückgreifen. Daher dürfen z. B. Arbeitspläne der Therapeut:innen noch nicht in der App publiziert werden. Burga Martinelli erklärt: ­«Solange darauf die Namen der Patienten aufgeführt sind, haben wir rechtlich gesehen keine Möglichkeit, diese für das Personal wichtigen Dokumente auf die App hochzuladen.»

Arbeitsprozesse sollen integriert werden

Trotzdem werden die vorhandenen Funktionen bereits von vielen genutzt. «Die App-Nutzung ist auf freiwilliger Basis. Das war uns wichtig», so Martinelli. Der Nachteil davon ist, dass noch nicht 100 Prozent der Mitarbeitenden online sind. Die MA-App wird aber seit der Einführung laufend mit praktischen Funktionen ergänzt, die sie noch attraktiver für den Download machen. Auch übernimmt sie die Standardsprache des jeweiligen Mobiltelefons der Mitarbeitenden. So können sie die App in ihrer Muttersprache nutzen, was auch denjenigen Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund zugutekommt, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Wäre eine Cloud-Lösung möglich, könnte die Rehaklinik auch weitere Arbeitsprozesse über die App abwickeln.

Beitragsbild: Rehaklinik Bellikon

   

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