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10. Oktober 2023

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Ingenieur Hospital Schweiz (IHS)

Ressourcen für Um- und Neubauplanung in Spitälern

Die Schweizer Spitäler befinden sich in einer Phase der Erneuerung und des Umbaus der genutzten Spitalimmobilien. Die Immobilienabteilungen stehen vor enormen Herausforderungen.

Bis zu 70 Prozent der genutzten Spital-Gebäude sind älter als 35 Jahre und bis zu 40 Prozent sind älter als 45 Jahre. Hinzu kommt, dass ein Teil der Gebäude von historischer Bedeutung ist und damit unter Denkmalschutz steht.

Die Erstellung der notwendigen Masterpläne in den zuständigen Abteilungen an sich war schon eine komplexe Angelegenheit. Zuerst mussten die zuständigen Fachpersonen den zukünftigen Bedarf im Gesundheitsmarkt und danach auch noch die kommenden Entwicklungen in der Medizintechnik abschätzen. Dies erfordert letztendlich auch die Abstimmung mit den späteren Behandlungsprozessen.

Es ist extrem schwierig, die internen medizinischen Ressourcen für die Projektarbeit vom Tagesgeschäft abzuziehen. Ohne die Mitarbeit von medizinischem Personal fehlt es aber an wichtigem Input für die Planung.

Bei der Umsetzung der Investitionen wird aber ein ganz anderes Problem auftreten. Für die Planung und Realisierung der Vorhaben bedarf es enormer interner und externer Ressourcen. Interne Ressourcen werden aus den medizinischen Bereichen und den Technischen Abteilungen benötigt. Schon heute ist es extrem schwierig, bei Sanierungs- und Umbauprojekten die internen medizinischen Ressourcen für die Projektarbeit vom Tagesgeschäft abziehen zu können. Ohne die Mitarbeit von medizinischem Personal fehlt es aber an wichtigem praktischem Input für die Planung. Für die Detailplanung von Prozessen müssen zwangsläufig Ärzt:innen und Pflegende hinzugezogen werden.

Tagesgeschäft und Grossprojekte unter einen Hut bringen

Im Bereich der Immobilienabteilungen ist die Situation etwas besser, da in den letzten Jahren die technischen Abteilungen durch eigene Planer:innen verstärkt wurden. Allerdings müssen diese internen Planer:innen parallel zur Mitarbeit bei den grossen Sanierungsmassnahmen auch das Tagesgeschäft abwickeln. Denn trotz der anstehenden Grossprojekte müssen sie weiterhin viele betriebs- und instandsetzungsbedingte Investitionen realisieren.

Die internen Planer:innen müssen parallel zur Mitarbeit bei den grossen Sanierungsmassnahmen auch das Tagesgeschäft abwickeln.

Die Spitäler haben unterschiedliche Ansätze, wie sie den zusätzlichen Ressourcenbedarf decken. Oft ziehen sie externe Bauherrenberater hinzu, die aber dann schwerpunktmässig keine Beratungsleistung erbringen, sondern direkt operative Projektarbeit erledigen.

Der Projektleitende sollte ein spitalinterner Mitarbeitender sein. Nur so sind kurze Wege und der direkte Zugriff auf das Projektteam und somit auf die Projektabwicklung möglich.

Ein externer Partner kann sicherlich die übergeordnete Projektsteuerung realisieren. Bei der Projektleitung ist zwingend Erfahrung in der Realisierung von Spitalneubauten und Umbauten im laufenden Betrieb notwendig. Der Projektleitende sollte deshalb ein spitalinterner Mitarbeitender sein. Nur so sind kurze Wege und der direkte Zugriff auf das Projektteam und somit auf die Projektabwicklung möglich.

Das Projektteam sollte ein gemischtes Team aus internen und externen Ressourcen bilden, welches eng miteinander zusammenarbeitet. Wobei bei den internen Ressourcen darauf zu achten ist, dass die Wissensträger:innen aus den Bereichen der Nutzer, der Technik und der Verwaltung einbezogen sind. Insbesondere muss die Erfahrung der Technik mit einfliessen. Nur so lässt sich auch nachhaltig planen und bauen. Leistungsfähige Planungsbüros und Unternehmen mit Spitalerfahrung für die Planung und Umsetzung ergänzen das Projektteam optimal.

Michael Schuler
Leiter Engineering, Universitätsspital Basel,
Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit IHS, michael.schuler@usb.ch

Beitragsbild: Unsplash/Danist Soh

   

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