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4. April 2023

Background

Forschung

Work-Life-Balance von Spitalärzt:innen verbessern

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für Spitalärzt:innen immer wichtiger. Wie aber kann das stationäre Gesundheitswesen darauf reagieren? Eine neue Wegleitung gibt Hilfestellungen.
Competence Brigitte Liebig

Autorin

Prof. Dr.

Brigitte Liebig

Professorin für Angewandte Psychologie an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, seit dem 1.4.2023 an der Universität Basel tätig

brigitte.liebig@unibas.ch

Competence Julia Frey

Autorin

Julia Frey

Arbeitspsychologin MSc. und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW

julia.frey@fhnw.ch

Ärzt:innen legen zunehmend Wert auf die Vereinbarkeit ihrer medizinischen Tätigkeit mit dem Privatleben. Besonders im stationären Bereich können Betroffene dies aber kaum zufriedenstellend realisieren. Immer häufiger erwägen Ärzt:innen daher eine Tätigkeit in anderen Branchen oder in privater Praxis, wenn nicht sogar einen Berufsausstieg.

Wie also können Spitäler und Kliniken die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für ihr ärztliches Personal verbessern? Wie können sie die Anforderungen im stationären Arbeitsumfeld mit attraktiven Arbeitsbedingungen verknüpfen?

Klare Datengrundlage erarbeiten

Veränderungen am «Arbeitsplatz Spital» setzen zunächst eine eindeutig positive Haltung der Spital- bzw. Klinikleitung voraus, deren Grundlage oft wirtschaftliche Überlegungen bilden. Kennwerte zu Kosten und Nutzen von Vereinbarkeitsangeboten und Informa­tionen über die Bedürfnisse der Ärzteschaft sind daher unverzichtbar.

Notwendiges Umdenken aller Beteiligten

Werden Entwicklungen beschlossen, so sollten diese in ein systematisches Vorgehen eingebunden sein, in dessen Rahmen Partizipation eine Schlüsselrolle gewinnt. Ein Mehr an Vereinbarkeit für die Spitalärzteschaft ist nur bei einem Umdenken aller möglich, das heisst, indem sich Vorstellungen zur ärztlichen Laufbahn und Karriere, zu Führung und Zusammenarbeit in allen Bereichen eines Betriebs verändern.

Neben dieser «kulturellen Transformation» bedarf es Massnahmen, die konkret ein Nebeneinander von Beruf und Privatleben fördern, wie etwa Teilzeitstellen oder eine optimierte Dienstplanung. Besonders wichtig erscheint es dabei, das gewählte Vorgehen mit den strategischen Zielen des Spitals zu verknüpfen.

Personalverantwortlichen und Führungskräften kommt bei solchen Veränderungen eine wichtige Rolle zu. In Abstimmung mit der Geschäftsleitung, Ärzteschaft, Pflegefachkräften und weiteren Beschäftigten bestimmen sie die Zielsetzungen und Handlungsfelder für Schritte in Richtung Vereinbarkeit, leiten diese an und bewerten deren Wirkungen.

Wegleitung mit Massnahmen und Instrumenten

Um alle beteiligten Akteure im stationären Bereich sowie Berufsverbände und Politiker:innen auf diesem Weg zu unterstützen, hat die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW 2023 eine Wegleitung zur «Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Spitalärztinnen und -ärzte» publiziert.

Beitragsbild: Canva.com

   

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